Christstollen
(traditionelles Familienrezept von der Großmutter überliefert)
ergib 3 Stollen ca. 1250g, bzw. 4 Stollen ca. 950g
Zutaten:
1500g Mehl
140g Hefe
250ml lauwarme Milch
500g weiche Butter
150g Zucker
300g gehackte Mandeln
100g Zitronat, zerkleinern
100g Orangeat, zerkleinern
500g Sultaninen
250g Korinthen
1 Fläschen Bittermandelöl
Schale einer Zitrone
150ml Rum
1TL Salz
etwas Muskat
zum Bestreichen:
150g zerlassene Butter
150g
Puderzucker
Über Nacht:
Die Rosinen (Sultaninen/Korinthen) zusammen mit den gehackten Mandeln und dem
zerkleinerten Orangeat und Zitronat mit Rum übergießen und über
Nacht in einem geschlossenen Gefäß bei Raumtemperatur ziehen lassen, dabei mehrmals wenden.
Vorteig: Das Mehl in eine große Schüssel geben, eine Kuhle machen, die
Hefe einbröckeln, mit etwas lauwarmer Milch und einem Esslöffel Zucker
verrühren und ca. 20 Minuten gehen lassen.
Christstollen formen: Anschließend die restlichen Zutaten
(ohne die eingelegten Früchte) zugeben und zu
einem geschmeidigen Teig kneten. Am besten geht das mit einer starken
Küchenmaschine, notfalls in 2-3 Portionen aufteilen. Den Teig zugedeckt in der
Wärme mindesten eine halbe Stunde gehen lassen, das Volumen soll sich dabei
deutlich vergrößern.
Danacht die eingelegten Früchte zugeben und die Masse kurz durchkneten.
Der Teig wird nun in 3-4 gleichgroße Portionen aufgeteilt, kurz durchgeknetet
und zu einem länglichen "Brotlaib", ca. 25-30cm lang und ca. 20cm breit,
geformt. Mit dem Wellholz drückt man die Mitte etwas flach, dadurch
quellen die Ränder links und rechts etwas auf. Nun schlägt man eine Seite zur Mitte hin ein und drückt sie mit den Fingern leicht an. So
erhält man die charakteristische Stollenform.
Backen: Die Stollen kommen danach auf ein gefettetes Backblech. Damit der Teig
beim Backen nicht auseinander läuft, bedient man sich eines kleinen
Tricks. Aus mehrfach gefalteter und an den beiden Enden getackerter (Bürohefter) Alufolie
bastelt man sich ein eng anliegendes "Teigkorsett" (siehe Bild). Anschließend
sollte der Teig abgedeckt an einem warmen Platz nochmals eine halbe Stunde gehen, und
dabei sein Volumen vergrößern.
Der Backofen wird in der Zwischenzeit auf 200°C vorgeheizt. Ist die Temperatur
erreicht und der Teig richtig aufgegangen kommt das Blech in den Ofen. Die
Temperatur wird sofort auf 180°C reduziert und die Stollen vorsichtshalber mit Backpapier abgedeckt.
Backzeit für 4 Stollen (4x950g) und 3 Stollen (3x1250g) ca. 60
Minuten. Das Backpapier ca. 15 Minuten vor dem Backende entfernen. Mit einem Holzstäbchen
testet man, ob das Backgut auch wirklich gar ist.
Die ideale Kerntemperatur
beim Backen eines Weihnachtsstollens beträgt 92°C.
[Tipps und Tricks]
Achtung: dadurch, dass die 4 kleinen Stollen dicht
an dicht auf dem Backblech liegen brauchen sie die gleiche Garzeit wie die 3 größeren
Stollen.
Bestreichen: Die warmen Stollen kommen auf ein Kuchengitter (am besten eine
alte Zeitung unterlegen) und werden großzügig mit flüssiger Butter eingepinselt und
anschließend sofort dick mit Puderzucker bestäubt. Wenn man jetzt
erst bemerkt, dass die Stollen nicht ganz gar sind kann man sie nach dem
Bepinseln nicht mehr weiterbacken.
Lagern: Die erkalteten Stollen in Alufolie einpacken und vor dem ersten Anschneiden an einem kühlen Ort mindestens 1 Woche lagern, noch besser sind aber 4-5 Wochen.
Geschichte des Christstollens bzw.
Weihnachts-Striezel: In Naumburg an der Saale wurde der Stollen erstmals im
Jahre 1330 urkundlich erwähnt. Das vorweihnachtliche Fastenbrot
symbolisiert angeblich, von Region zu Region nach unterschiedlicher Rezeptur
(früher nur aus Mehl, Wasser und Hefe) hergestellt, das in Windeln gewickelte
Christuskind. Erst nach der Lockerung des kirchlichen Adventsfasten-Verbotes,
Ende des 17. Jahrhunderts, konnte das Christbrot mit weiteren Zutaten verfeinert
werden. Hauptbestandteile sind heute: Butter, Mandeln, Rosinen, Gewürze, sowie
Orangeat und Zitronat.
Auch in anderen europäischen Ländern (Frankreich, England, Tschechien) backt man
weihnachtliche Gewürzkuchen mit Trockenfrüchten, die ihren vollen Geschmack erst
nach einigen Wochen Lagerzeit entfalten.
updeted November 2014