Kloster
Maulbronn - Weltkulturerbe
"Ach,
wenn ich doch nur elf/eilf Finger hätt!!"
[Maulbronn], zwischen der badischen [Stadt Bretten] (Peter und Paul-Fest) und dem württembergischen
Mühlacker im Tale der Salzach gelegen, beherbergt die am
vollständigsten erhaltene und damit eindrucksvollste
Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Im [Kloster Maulbronn] der
ehemalige [Zisterzienserabtei], am Ortsrand von Maulbronn an der südwestlichen
Seite des Stromberges gelegen, sind alle Stilrichtungen und
Entwicklungsstufen von der Romantik bis zur Spätgotik vertreten.
Die Anlage des Klosters erscheint in überzeugender
Geschlossenheit. 390 Jahre haben die Zisterzienser hier gelebt,
gebaut, gebetet und gearbeitet.
Ein Wappen an der Quellennische zeigt die Gründungslegende, in
der es heißt, dass die Mönche unentschlossen waren, wo sie das
Kloster bauen sollten. Sie beluden deshalb ein Maultier mit den
Klosterschätzen und ließen es laufen. Das Maultier blieb an der
Stelle des heutigen Brunnens (= Bronn) stehen, warf den
Klosterschatz ab und scharrte mit dem Huf. Dort schoss sogleich
eine Wasserfontäne empor, die die Mönche im Brunnen und später
im Brunnenhaus fassten. So habe das Kloster Standort und den
Namen Maulbronn erhalten.
Nach der Reformation und der Auflösung des Klosters wurde Maulbronn - mit dem Bau eines Schlosses mit zugehörigen Nebenbauten neu ausgestattet - Sitz der Herzöge von Württemberg. Herzog Christoph (1550-1568) ließ 1556 eine Evangelische Klosterschule im alten Zisterzienserkloster einrichten, deren Schüler in besonderer Weise auf das Studium der evangelischen Theologie vorbereitet wurden, mit dem Ziel Pfarrer zu werden. Aus dieser Schule gingen zahlreiche Persönlichkeiten des deutschen Geistesleben hervor, oder besuchten sie einige Zeit wie z.B. Johannes Faust, Johannes Keppler, Karl Friedrich Reinhard, Caroline Schelling, Friedrich Hölderlin, Justinus Kerner, Hermann Kurz und Hermann Hesse.
Die Anlage, die von einer geschlossenen
Mauer umgeben ist, beherbergt heute unter anderem mehrere
Restaurants, das Rathaus von Maulbronn, die Polizei und andere
Verwaltungsämter. Außerdem ist sie der Standort eines
evangelischen Gymnasiums, in dem Schüler der 9. und 10. Klasse
unterrichtet werden. Das Kloster Maulbronn ist seit Dezember 1993
[Weltkulturerbe] der UNESCO.
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Bemerkenswert ist nicht nur die
Klosteranlage, sondern auch die zum Teil noch erhaltenen
künstlich angelegten Fischgewässer und Weinberge. Die Weinlage
Maulbronner Eilfingerberg wurde bereits vor ca. 850 Jahren von
Zisterziensermönchen angelegt. Diese uralten Weingärten werden
von den meisten Experten als wertvollste Rebhügel des ganzen
Landes eingestuft.
Über die Herkunft des Namens Eilfinger berichtet folgende
Legende: Die streng nach der harten Ordensregel lebenden
Zisterziensermönche durften in der Fastenzeit keinen Wein
trinken. Sie tauchten deshalb nur ihre Finger in den Rebensaft
ein und leckten daran. Daraus entstand der verständliche Wunsch
und der Ausspruch "lieber elf anstatt nur zehn Finger zu
haben".
Nach Angaben der Hofkammerkellerei soll der Name "Elf- Fingerberg" auf diese
Redewendung zurückgehen. Da man in jener Zeit noch nicht
"elf", sondern "eilf" schrieb, steht heute
häufig auch die historische Schreibweise auf dem
Flaschenetikett.
[Kloster Maulbronn] (Bilder)
[Kloster Maulbronn] (virtueller
Rundgang)
[Zisterzienserkloster Maulbronn]
[Zisterzienser]