15.April - 19.April
2008 Cape Canaveral und Sanibel Island
Cocoa-Beach/Cape
Canaveral: Wir fuhren auf dem Florida Interstate 95
bis nach [Fort Pierce] (St. Lucie County) und wollten dann über
North Hutchinson Island (vom Festland getrennt durch den
Intracostal Waterway) gemütlich weiter nach Cocoa-Beach fahren.
In Fort Pierce nahmen wir aber die falsche Abzweigung und setzten
auf [South Hutchinson Island] über. Wir fuhren also in die
entgegengesetzte Richtung und bis wir es bemerkten, waren wir
schon einige Meilen unterwegs. Ein Gutes hatte der
"kleine" Umweg: In Fort Pierce am Seaway Drive 900
entdeckte ich ein wunderschönes Haus und machte gleich ein Foto;
es handelte sich um die ehemalige Old Coast Guard Station (Bild).
Da wir uns durch den Umweg verspätet hatten verzichteten wir auf
die landschaftlich schönere Fahrt entlang der Küste von [Hutchinson Island] und nahmen den direkten und schnelleren
Weg über die 1. In Sebastian (Indian River County) suchten wir in einem
Einkaufszentrum verzweifelt etwas zu essen. Zwei Einheimische
empfohlen uns Woody's Bbq, es schmeckte einfach nur schrecklich!!
In Melbourne sind wir dann über den Causeway und weiter auf der
1A in Richtung Norden gefahren. Gegen 16.00 Uhr waren wir am [Cocoa-Beach] auf [Cape Canaveral] und kurz darauf fanden
wir auch das [Hampton Inn], wo wir uns ein Zimmer für zwei Nächte
über das Internet gebucht hatten. Das Hotel ist ein
Riesenkasten, das Zimmer war ordentlich und sauber, zusätzlich
ausgestattet mit Kühlschrank und Mikrowelle und wir hatten einen
tollen Blick aufs Meer. Zum Strand waren es keine 5 Minuten und
obwohl es recht frisch war und ein ordentlichen Wind blies, wagte
ich einen Sprung ins herrliche Wasser.
Der Cocoa-Beach ist feinsandig, lang und für
Floridaverhältnisse auch recht breit, aber durch den starken
Surf konnte man heute nicht optimal schwimmen. Unser Abendessen
holten wir bei Publix um die Ecke und machten es in der
Mikrowelle warm.
Das Frühstück im Hampton Inn war
reichhaltig, nicht schlecht, aber halt nur Standard, es fehlte
ein ordentliches Brot bzw. frische Brötchen. Was uns am meisten
störte war der riesige Müllberg der allein beim Frühstück
anfiel, denn Geschirr und Besteck waren aus Plastik. Hampton Inn
wirbt zwar mit einer grünen Umweltkampagne bezüglich
Handtücherwaschen, die Aktion wäre sicher wesentlich effektiver
wenn sie den ganzen Plastikgram aus dem Frühstücksraum
verbannen würden!
Vom Cocoa-Beach aus sind es lediglich 20mls bis zum [Kennedy Space Center] (KSC) auf [Merritt Island]. Der Weg ist gut ausgeschildert und leicht
zu finden. Gegen 10.00 Uhr waren wir auf dem großen Parkplatz
vor dem KSC-Visitor Complex. Am Eingang entschieden wir uns für
die 38$ Bustour mit 3 Stopps. Doch bevor man das Gelände
betreten darf muss man durch einen scharfen Sicherheitscheck,
ähnlich wie auf dem Flughafen. Alle spitzen Gegenstände
(Schere, Taschenmesser usw.) lässt man deshalb am besten im Auto.
Das Wetter war für den heutigen Ausflug ideal, kühl aber sonnig
und eine dünne Jacke war nicht schlecht.
Kurz nach 11.00 Uhr startete die Tour im vollklimatisierten Bus.
Wir fuhren am [Vehicle Assembly Building] (VAB-Montagehalle) vorbei, einem der
größten Hallengebäude der Erde, mit den höchsten Toren (139m)
der Welt und sahen auch die riesigen Schotterwege auf denen die
Crawler Transporter die startklaren Raketen zur Abschussrampe
transportieren. Beim LC-39 Observation Gantry
kann man auf eine Beobachtunsplattform steigen und von weitem
einen Blick auf den [Launch Complex 39A] (Bild) und 39B werfen. Diese Startrampen [Launch-Pads 39] sind aktiv, von hier aus starten die
Shuttlemissionen.
Der zweite Stopp war das Apollo/SaturnV Center.
Hier kann man neben dem original Kontrollzentrum (Firing Room, es
wird ein SaturnV-Start simuliert) auch die Raumfahrzeuge der
Mondlandemission in Originalgröße bestaunen. Unglaublich, wie
riesig die Ausmaße der [Saturn V] und deren Triebwerke sind. Zusätzlich
gibt es noch andere Möglichkeiten sich über die Apollomission
zu informieren, wobei [Wernher von Braun] leider nur am Rande erwähnt wird.
Unterwegs zum letzten Stopp entdeckten wir neben der Strasse den
größten Alligator den wir in Florida sahen. Dank der
abgesperrten und weitverstreuten Gebäudekomplexen und
Abschussrampen hat sich hier ein ursprüngliches und einmaliges
Naturparadies mit über 500 Vogelarten erhalten, das man mit den
Everglades vergleichen kann.
Stopp drei gibt dem Besucher die Gelegenheit sich im International
Space Station Center die internationale Raumstation
näher anschauen zu können. Man kann in den Modulen umherlaufen
und den Wissenschaftlern durch eine Scheibe über die Schultern
schauen und beobachten, wie sie Teile für die Raumstation
zusammenbauen.
Das Tolle an dieser Tour ist, man kann je nach Interessenlage die
Aufenthaltesdauer bei den verschiedenen Stopps individuell
festlegen. Über drei Stunden nahmen wir uns Zeit für diese
unglaublich interessante Exkursion durch die Geschichte und in
die Zukunft der Raumfahrt. Ehe wir etwas essen gingen erkundeten
wir noch etwas das Visitor Center und besuchten das 3D-Imax-Kino
und das Space Shuttle (Explorer). Bevor wir gegen 18.00 Uhr (Ende
der Besuchszeit) das Gelände müde aber total begeistert
verließen, schauten wir uns noch einige Ausstellungen an (Robot
Scouts, Astronaut Memorial, Early Space Exploration usw.) und
schlenderten zum Abschluss durch den Rocket Garden, wo die
riesige Wahrzeichen aus den frühen Tagen der Weltraumforschung
aufgestellt sind.
Bilder 28.05.2008 (Launchday, Mark K.)
Das Kennedy
Space Center ist ein
einmaliges Erlebnis, das absolute Highlight, ein unbedingtes Muss wenn man in Florida
ist und auch besonders empfehlenswert für Raumfahrtlaien! Ein
Tag reicht nicht aus um alles zu sehen. Personen die sich sehr
für Raumfahrt interessieren, sollen dafür mindestens 2 Tage
einplanen. An einem "ruhigen" Tag sind zwischen 5.000
und 10.000 Besucher auf dem Gelände, an einem normalen Tag
zwischen 10.000 und 15.000 und an einem Launchday muss man mit
bis zu 20.000 Besuchern rechnen.
Cocoa-Beach ist die perfekte Location
für einen Besuch des KSC. Man hat einen tollen Strand direkt vor
der Haustür und eine kurze Anfahrt zum Raumfahrtbahnhof.
Homosassa-Springs/Sanibel
Island: Bis zur Abzweigung zum KSC fuhren wir
dieselbe Strecke wie gestern, anschließend ging es weiter auf
der 528 bis Orlando, hier wechselten wir bis Winter Garden auf
den Ronald Reagan Turnpike SR91 und nahmen dann die 50/98 in
Richtung Brooksville. Die Landschaft war unterwegs überraschend
abwechslungsreich, teilweise ja sogar etwas hügelig (!!) und die
großen alten Eichen hingen voll mit gräulichen Flechten,
spanischem Moos [spanisches Moos]. Diese Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) ernähren
sich aus der Luft und vom Regen und nicht vom Baum.
In Brooksville kamen wir direkt am [May-Stringer House] vorbei. Dieses
historische Gebäude ist eines der ersten Beispiele
viktorianischer Architektur im Land und beherbergt das Hernando
Historical Museum.
Wir fuhren dann weiter auf der 98 nach Homosassa Springs. Der
Eingang zum [Homosassa Springs Wildlife State
Park] liegt
direkt an der Hauptstraße (19), ist gut ausgeschildert und
leicht zu finden. Hier bezahlt man seinen Eintritt (9$) und
fährt dann entweder mit dem Boot oder mit der Tram zum
eigentlichen Parkeingang. Das Hauptanliegen dieses Tierparks gilt
dem Schutz und der Rehabilitation der stark gefährdeten [Manatees].
Manatees gehören zur Gattung der Seekühe, sie sind Vegetarier,
werden bis zu 3 m lang und bis zu 800 kg schwer und wenn die
Wassertemperatur unter 21°C fällt können sie krank werden und
sogar eine Lungenentzündung bekommen. In vielen artesischen
Quellen Floridas, wie z.B. in Homosassa Springs, tritt das Wasser
kristallklar und mit ca. 22°C an die Oberfläche. Wenn den
Manatees das Meerwasser zu kalt wird ziehen sie sich in die
wärmeren Flussarme zurück. Im Homosassa Springs Wildlife State
Park ist der Teil des Homosassa Rivers, der zum Park gehört, mit
einem Gitter abgesperrt. Hier werden die, hauptsächlich durch
Bootsschrauben, verletzten und kranken Seekühe versorgt und hier
befindet sich auch das Manatee-Rehabilitationszentrum. Wenn man
Glück hat kann man hinter dem Gitter, im "offenen"
Fluss, zwischen den Ausflugsbooten, auch frei lebende Manatess
entdecken.
Zuerst besuchten wir die [Fish-Bowl], ein Unterwasserobservatorium direkt im
Quelltopf, das Highlight des Parks. Hier hat man die Möglichkeit
die gemütlichen Manatees und diverse Fischarten in ihrem
angestammten Element beobachten zu können [Manatee-Webcam]. Anschließend machten wir eine [Runde durch den Park] und waren dann pünktlich gegen 15.30 Uhr
bei der interessanten Manatee-Karottenfütterung (Bild). Hier ging es sehr friedlich und gesittet
zu und die 5 Manatees zeigten überhaupt keinen Futterneid
gegenüber ihren Artgenossen.
Nach dem kurzweiligen Parkbesuch fuhren wir auf der 19 weiter
nach Spring Hill. Hier hatte wir uns über das Internet ein
Zimmer im [Holiday Inn] für eine Nacht
reservieren lassen. Ein sehr schönes Motel, relativ neu, mit
ähnlicher Ausstattung (Zimmer wie auch Frühstück) wie das
Hampton Inn.
An der Rezeption empfahl man uns das Restaurant [Red Lobster] ganz in der Nähe. Ein
ausgezeichneter Tipp, sehr gemütliche Atmosphäre und leckeres
Essen!
Am nächsten Morgen fuhren wir
dann weiter die 19 hinunter, vorbei an Hudson und Tarpon Springs
und wunderten uns über den starken Verkehr und über die dichte
Bebauung entlang der Straße. In Clearwater bogen wir auf den
Memorial Causeway 60 ab und legten am [Clearwater-Beach] eine längere Pause ein.
Der Strand ist schön, war aber sehr gut besucht, es gibt nur
wenige Parkmöglichkeiten und ringsherum stehen riesige
Bettenburgen. Nach 2 Stunden Sonnenbaden und Abkühlen fuhren wir
auf der 699 weiter bis Treasure Island.
Zwischen Clearwater und Treasure Island gibt es einige schöne
und einsame Strandabschnitte, wo es sich wirklich lohnt
anzuhalten. In Treasure Island fuhren wir dann wieder aufs
Festland und hatten uns dann in St. Petersburg schrecklich
verfahren. Wir irrten einige Zeit umher und es erforderte mehrer
Auskünfte bis wir endlich wieder auf der 19 bzw. 275 waren. Dann
ging es über die riesige [Sunshine Skyway Bridge] und weiter auf der 75 in Richtung Süden.
Wo die 75 die 78 kreuzt fuhren wir von der 75 ab und weiter in
Richtung Cape Corel/Pine Island. Nach einiger Zeit kamen wir an
den Del Prado Blvd. und fuhren diesen entlang in Richtung SE
(south-east). Fast am Ende des Del Prado Blvd. stößt man
auf die SE 47th Terrace. Dort biegt man nach rechts ab und jetzt
ist es nicht mehr weit bis zum [Hampton Inn], das ähnlich eingerichtet ist wie die
anderen Hotels wo wir bisher übernachteten, sehr neu und
vorzüglich sauber.
(Bild) Bowman's Beach
Wir fragten an der Rezeption nach einem Lokal und entschieden uns
für das [Twisted Conch] keine 10 Minute zu Fuß
vom Hotel entfernt, ebenfalls auf der SE 47th Terrace. Das Essen schmeckte prima
und das caribian style Ambiente mit Lifemusik passte hervorragend
dazu.
Am nächsten Morgen fuhren wir
nach [Sanibel Island]. Über den College Pkwy, der über den Caloosahatchee Fluss führt, erreichten wir [Fort Myers] weltberühmte Prachtstrasse den McGregor
Blvd (867), dem wir bis zum Causeway Blvd. folgten. Für die
Überfahrt nach [Sanibel-Island] muss man 6$ Maut
bezahlen. Schon der erste Eindruck von der Insel ist
überwältigend: wunderschön, familiär, ruhig, gemütlich,
Urlaub pur. Die Insel erinnerte uns stark an die nordfriesische
Insel Amrum.
Wir hatten Glück, wir waren recht früh unterwegs und der
Verkehr auf der schmalen Inselstraße war nur mäßig. Es waren
aber auffallend viele Radfahren und Inline-Skater unterwegs. Wir
fuhren am [JN Ding Darling National Wildlife
Refuge] vorbei
und erreichten nach ca. 40 Minuten, so gegen 10 Uhr, den
wunderschönen und einsamen [Bowman's Beach]. Am Parkplatz bezahlt man seine
Parkgebühren ($2 per hour) und
läuft dann noch ca. 10 Minuten zum traumhaften Strand. Es gibt
hier nur eine Toilette, d.h. Trinken und Sonnenschirm sollte man
unbedingt mitnehmen, dann steht dem perfekten Badevergnügen
nichts mehr im Wege. Neben dem tollen Strand ist Bowman's Beach
weltberühmt für die vielen Muscheln die man hier findet.
"Shelling" ist hier Massensport und viele Leute laufen
mit Plastiktüten bewaffnet Strand auf und Strand ab. Sanibel ist
auch bekannt für sein [Shell
Museum].
(Bild) Lighthouse Beach
Wir blieben zwei Stunden am [Bowman's Beach], der sich langsam füllte, aber noch immer
"einsam" war, ehe wir zum [Lighthouse Beach] aufbrachen, der gleich am
Causeway-Übergang liegt. Jetzt kam uns eine lange Autoschlange
entgegen. Der Lighthouse Beach ist recht schmal und war sehr gut
besucht, was dazu führte, dass wir gewaltige Probleme hatten
nachmittags einen freien Parkplatz zu finden!
Der Lighthouse Beach ist unserer Meinung nach überhaupt keine
Konkurrenz zum Bowman's Beach, Bowman's Beach ist für uns die absolute
Nummer Eins!
Zurück fuhren wir wieder entlang
des McGregor Blvd, vorbei an Alleen mit über 1.800 Königspalmen
und kamen dabei durch wunderschöne Wohngegenden von Fort Myers. Die Alleen
wurden von dem Erfinder [Thomas Edison] angelegt, der Fort
Myers in den 20er Jahren zu seinem Winterquartier machte. Fort Myers wird auch die ["City of Palms"] genannt.
Auf der Rückfahrt nahmen wir die 80 und kamen am [Lake Okeechobee] dem größten See
Floridas vorbei. Über die 80, 441, bzw. 98 (etwas verwirrend)
kamen wir auf dem Southern Blvd. wieder nach Royal Palm Beach,
querten den Turnpike und erreichten kurz darauf unseren
"Leuchtturm", die [Jog Road].
Gegen 16.30 Uhr waren wir wieder "daheim" an unserem Endziel in Lake Worth bei unseren Bekannten, Journey's End.
[Trip advisor] (Hotel/Restaurant- Bewertung)