2.000km von Cairns nach Brisbane
Cairns, Kuranda, Daintree
04. Mai, Cairns: Flug
um 12.40 Uhr mit [Virgin-Blue] vom Domestic Airport Brisbane nach [Cairns]. Wir haben einen tollen Blick auf Fraser-Island,
aber leider fliegen wir ab Townsville nur noch über dichte
Wolken. Meine Nebensitzerin kommt aus Adelaide und fliegt zu einer Hochzeit nach
Port Douglas. Ankunftszeit in Cairns 15.00 Uhr.
Das tropische [Cairns], Zentrum des nördlichen Queensland, ist sehr städtisch geprägt.
Statt kilometerlanger Sandstrände gibt es hier Feuchtgebiete - Lebensraum vieler
einheimischer Vogelarten. Viele Besucher kommen in die Stadt auf dem Weg zum
Great Barrier Reef, zum Daintree-Rainforest und zum Atherton Tableland. Doch
auch Cairns selbst bietet einige interessante Sehenswürdigkeiten.
1947 hatte Cairns lediglich 16.000 Einwohner, aber durch den Zuckerrohrboom in
den Jahren 1950 bis 1960 wuchs die Stadt enorm und heute leben hier über 100.000
Menschen, deren Haupteinnahmequelle neben der Zuckerrohrindustrie der Tourismus
ist.
Unsere Unterkunft [Bed and Breakfast] in Cairns haben wir über das Internet gefunden und
gebucht. Connie holt uns mit dem Auto vom Flugplatz ab. Es ist
warm, ca.28°C, sehr schwül und bewölkt. Unser Domizil für die
nächsten drei Tage bei Connie und Graham befindet sich am Ende
einer Sackstrasse in der Nähe des Flughafens und des Botanischen
Gartens, also etwas am Rande von Cairns. Eine ruhig Gegend mit
ausreichend Restaurants, Geschäften und einer ATM-Maschine
(Geldautomat) in unmittelbarer Umgebung. Ein ordentlicher Bäcker und ein gut sortierter Obst-
und Gemüseladen befindet sich in dieser Einkaufszone, hier
kaufen wir die einzige wirklich schmackhafte Ananas während
unserer Australienzeit ein, sie stammt übrigens aus Mossman.
Alle anderen Pineapples waren trocken oder holzig!
Gegenüber unserer Unterkunft beginnt der Wald. Dort verlassen
abends unzählige große Fledermäuse ihre Schlafplätze und
gehen auf Futtersuche. Unser Zimmer (Kühlschrank, Klimaanlage,
Ventilator, Queen-Size-Bed und Ensuite) ist liebevoll
eingerichtet, gepflegt und sauber und das Frühstück reichhaltig
und vielseitig; also wirklich sehr empfehlenswert.
Über Connie buchen wir gleich bei [Trek North] unsere zwei geplanten Ausflüge nach
Kuranda und Daintree-Rainforest und sie empfiehlt uns fürs
Abendessen ein gutes Lokal ganz in der Nähe.
05. Mai, Kuranda: Die
Nacht ist sehr warm. Aufstehen um 6.30 Uhr, Frühstück um 7.45
Uhr im Freien neben dem Pool. Wir sind momentan die einzigen Gäste. Sam
(Hund) und Rocky (Nymphensittich) leisten uns dabei Gesellschaft.
Das Frühstück ist echt "englisch" und sehr
reichhaltig.
Heute machen wir einen Tagesausflug mit der [Kuranda-Railway] nach Kuranda und zurück geht es über die Wipfel
der Regenwaldriesen mit der [Skyrail Rainforest Cableway].
Der Ausflug kostet
89$/Person. Pünktlich um 9.00 Uhr holt uns ein klimatisierter
Kleinbus von [Trek North] vor unserer Unterkunft ab. Er bringt uns
zum Bahnhof. Ein historischer, 100 Jahre alter Zug (1891 eröffnet) erwartet uns,
Abfahrt ist um 9.30Uhr.
Wir verlassen Cairns und fahren an Zuckerrohrfeldern vorbei in
Richtung Barron Gorge (Schlucht) . Es ist warm, schwül und bedeckt. Wir
passieren mehrere Tunnels und die Kuranda Scenic Railway gewinnt langsam an Höhe.
Wir machen Fotostopps am Stoney Creek- und den Barron-Falls (Bild). Durch die ergiebigen Regenfälle der
letzten Zeit sind die Wasserfälle sehr beeindruckend.
Nach 34
km, 15 Tunnels, 98 Kurven und 40 Brücken erreichen wir um 11.15
Uhr den malerischen Bahnhof von [Kuranda]. Das Dorf liegt an der Ostspitze des
[Atherton Tableland], das auf einer Länge von 150 Kilometern
sich steil über der Küstenebene zwischen Cairns und Innisfall
erhebt. Der höchste Punkt liegt 900 Meter über dem
Meeresspiegel. Dank des kühlen Klimas und des Vulkanbodens ist
dies eines der fruchtbarsten Anbaugebiete Queenslands.
Wir machen ein Shopping-Tour und kommen in einem Geschäft mit Mark aus der Schweiz
ins Gespräch, der hier in Kuranda Didgeridoos verkauft. Der
kleine Ort ist schön herausgeputzt, aber voll in asiatischer
Touristenhand. Wir essen eine Kleinigkeit und kaufen noch einige
T-Shirts ein. Beim Shopping kommen wir mehrmals mit
deutschstämmigen Australiern ins Gespräch. Interessant: keiner
will wieder zurück und für immer im "Alten Europa"
leben!
Um 14.00 Uhr stehen wir in der Schlange zur 7.5 km langen Seilbahnfahrt an. Die Fahrt
über den Regenwald und über die Urwaldriesen ist "very
worthwhile". Die Skyrail Rainforest Cablecar ist nicht durchgängig, auf halber
Strecke müssen wir umsteigen und haben hier die Gelegenheit zu
einem kurzen Regenwald-Boardwalk. Einige der Urwaldriesen haben
eine imposante Höhe erreicht. Um 16.30 Uhr werden wir an
der Talstation in Smithfield (nothern suburb of Cairns) von Trek North abgeholt und zu unserer Unterkunft
zurückgefahren. In der Nähe der Talstation befindet sich der
[Tjapukai
Aboriginal Cultural Park].
Abends werden wir heftig von Stechmücken und
[Sandflies] attackiert. Heute sind auch neue Gäste
angekommen.
06. Mai, Daintree: Recht
früh werden wir heute um 7.40 Uhr von [Trek North] im klimatisierten Kleinbus vor unserer
Unterkunft abgeholt. Heute steht der Tagesausflug zum
[Daintree-Rainforest] (115$/Person) auf unserem Programm. Wir bezahlen
direkt beim Fahrer (Sven, aus der Schweiz) mit unserer Visakarte. Unterwegs holen wir
noch weitere Touristen ab und machen, ehe wir zum
[Mossman Gorge National Park] fahren, etwas außerhalb von Cairns, am [Trinity Beach], noch eine kleine Rast. Am Strand sind einige Schutznetze gegen die
gefährlichen
[Stingers] (Jelly-Box-Fish)
aufgebaut, aber natürlich ohne jede Gewähr und niemand ist im
Wasser. Baden nur auf eigene Gefahr!
Im Mossman Gorge empfängt uns üppiger, feuchter Regenwald und in
den kristallklaren Rock-Pools hätten wir Gelegenheit zu einem
gefahrlosen, erfrischenden Bad, aber leider fehlt die Badehose. Obwohl die Sonne sich versteckt
ist es warm und recht schwül und manchmal regnet es etwas.
Nachdem unsere T-Shirts total durchgeschwitzt sind, sind wir alle froh, als
wir wieder im klimatisierten Bus sitzen und weiter zum [Daintree-River] fahren. Unterwegs sehen wir sehr viele Sugar-Cane
Felder, hier ist das
[Hauptanbaugebiet]. In Mossman gibt es eine bekannte Sugar
Mill. Das meiste Zuckerrohr wird heute zu Alkohol
verarbeitet und dem Benzin beigemischt.
Bevor wir am Daintree-River in ein Boot steigen machen wir noch
eine kurze aber willkommene Kaffee/Tee-Pause. Anschließend kreuzen wir eine
Stunde auf dem Daintree-River umher und entdecken mehrere kleine
Baby-Kroks und ein imposantes, großes Prachtexemplar, das faul
auf einer Sandbank liegt (Bild). Baumschlangen sind wesentlich schwieriger zu
finden, ohne unseren Guide hätten wir keine Chance.
Nach der interessanten Bootstour fahren wir um 13.00 Uhr zum
Essen ins
[Daintree Teahouse]. Das Restaurant liegt versteckt im Wald,
wenn man es nicht kennt, fährt man garantiert daran vorbei. Das
Essen ist wirklich super, überhaupt das Beste auf unserer
gesamten Ostküstentour. Es gibt [Barramundi], ein sehr schmackhafter Süßwasserfisch und
anschließend zum Nachtisch ein leckeres "tropical fruit
tasting".
Auf der Heimfahrt besuchen wir kurz vor Port Douglas das [Rainforest Habitat Wildlife Sanctuary]. Ein kleiner aber feiner Zoo, hier werden
ausschließlich einheimische Tiere gehalten. Anschließend habe
wir in [Port Douglas] eine Stunde Zeit für Sightseeing,
Shopping, Email und Telefonieren. Wir buchen vorsorglich unsere Cabin in Cardwell im Cardwell Van Park vor und erkundigen uns bei
Appollo ob das Auto für uns bereit steht. Alles geht klar, keine Probleme!
Um 17.00 Uhr fahren wir endlich weiter in Richtung Cairns. An
einem Scenic-Outlook auf der Küstenstraße zwischen Port Douglas
und Cairns macht Sven den letzten Stopp für ein kurzes
Photo-Shooting, aber nur wenige Leute haben Lust den
klimatisierten Bus zu verlassen. Ein langer, anstrengender, aber
wirklich lohnender Tagesausflug geht für uns bei Dunkelheit um
18.00 Uhr zu Ende.
Fazit Cairns: 2 volle Tage sind für Cairns einfach zu
wenig, hier gibt es soviel zu sehen und zu unternehmen. Wir sahen
weder die City noch den Hafen. Für Cairns sollte man sich schon
eine Woche Zeit nehmen.
Fazit Kuranda: Ein kurzweiliger, gemütlicher aber sehr
lohnenswerter Tagesausflug. Organisiert ist der Ausflug billiger,
als wenn man individuell unterwegs ist!
Fazit Daintree:
Hervorragend organisierte Tour, mit einem sehr
freundlichen und kompetenten Guide (Sven, aus der Schweiz). Man bekommt für
seine 115$ viel geboten, aber leider ist die Zeit für die einzelnen Stationen
oft recht knapp bemessen. In die Tour wird einfach zuviel hineingepackt, weniger
ist oft besser. Deshalb mein Vorschlag: lieber mehr Zeit für den Daintree-River und dafür z.B. den Zoo streichen.
Beide
Tagestouren sind empfehlenswerte Ausflüge!!
weiter: Cardwell/Hinchinbrook-Island